Der Gründaholic
Der Gründaholic

— Artikel aus Technology Review, 22.12.2010 —

Es gibt Uhren-, Schuh- und Werkzeugmacher. Aber Firmenmacher? Michael Kohne hat Betriebe hochgezogen wie ein Maurermeister Häuser und sie dann mit Gewinn verkauft. Eine in Deutschland einmalige Karriere.

„Ein Unternehmer muss doch was unternehmen“, sagt Michael Kohne gern. Er wundert sich, dass seine Geschäftspartner meist im Büro zu erreichen sind. Der Rat ist zugleich Kohnes eigenes Lebensmotto. Denn der umtriebige 57-Jährige hat sage und schreibe 14 Betriebe erfolgreich gegründet und fast alle gewinnbringend verkauft. Er selbst hat weder Schreibtisch noch Büro, ist immer unterwegs, pausenlos. Und wenn es ein Statussymbol gibt für diesen Mann, der nichts von Statussymbolen hält, dann ist es sein Satellitentelefon. Nur darüber erreicht man ihn, im Auto oder in Sitzungen, weltweit, auch an den entlegensten Orten. Dieses Leben als Vagabund ist Teil seines Erfolgs und führt wie ein roter Faden durch seine Biografie.

Zurzeit leitet Kohne die smartfiber AG, ein Textilunternehmen im thüringischen Rudolstadt. Hier werden aus dem Holz skandinavischer Bäume moderne Fasern gewonnen und mit Meeresalgen oder Zink angereichert. Die Zutaten sollen gereizte Haut beruhigen. Smartfibers Kunden weben die Fasern zu Babykleidung, Betten und Bademänteln. Seit vergangenem Jahr werden auch wachshaltige Fasern hergestellt, nach dem Vorbild des Eisbärenfells. Die Produkte sind begehrt für Sportjacken und Ski-Unterwäsche, weil sie das Schwitzen wie das Frieren verhindern. Kohne bettet sich selbst in seinem thermoregulierenden Material. „Das wäre doch verrückt, wenn ich so tolle Produkte mache und sie selbst nicht nutze“, sagt er.

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